
Können Beamte künftig einfacher von der PKV in die GKV wechseln?
Derzeit sind Beamte mit ihrer Entscheidung zu Beginn der Laufbahn noch fest in die private Krankenversicherung für Beamte oder aber in die gesetzliche Krankenversicherung eingruppiert.
Die Möglichkeit des Wechsels ist nicht vorgesehen. Wer sich einmal für die private Krankenversicherung entschieden hat, der kann im Falle des Falls, in dem der Beamtenstatus aufgegeben oder entzogen wurde, erneut eine Entscheidung treffen, im Vorfeld ist dies jedoch nicht möglich. Die SPD hat im Wahlkampf jedoch anklingen lassen, dass der Wechsel erleichtert werden soll.
Eine Wechselmöglichkeit würde die Marktkonkurrenz weiter anheizen:
Vielleicht auch zugunsten der Versicherten . Ob private Krankenversicherung oder GKV: Die verschiedenen Anbieter stehen in einem Wettkampf miteinander und jedes Unternehmen sieht sich in der Pflicht, das bestmögliche Angebot für die potentiellen Versicherten zu schaffen.
Wenn nun auch noch die Möglichkeit besteht, schneller von der PKV in die GKV zu wechseln und die Hindernisse für Beamte fallen, dann wird dieser Wettbewerb noch mehr angeheizt. Hier sind die Versicherten in der komfortablen Situation, sich den Anbieter herauszusuchen, der zu ihnen und ihren individuellen Anforderungen sowie Bedürfnissen in optimaler Art und Weise passt. Somit kommt den Verbrauchern bzw. in diesem Fall den Versicherten der Wettbewerb zwischen den Anbietern am Markt deutlich entgegen.
Beamte müssen sich zwecks Entscheidung noch in Geduld üben
Wie so oft ist es nach dem Wahlkampf und nach der Einführung der Regierung eher ein Marathon als ein Sprint, wenn es um die angekündigten Veränderungen geht. Bisher bleibt es bei der Ankündigung der regierungsführenden Partei in der neuen Ampel-Koalition, den Wechsel für die Menschen im Beamtentum einfacher gestalten zu wollen. Inwiefern sich das Vorhaben umsetzen lässt, ist derzeit noch offen und selbstredend wird es, wie bei nahezu jeder politischen Entscheidung mit direkten Auswirkungen, auch Widerstände geben. Diese Widerstände könnten, was nur zu verständlich zu sein scheint, von den privaten Krankenversicherungen kommen. Doch auch die FDP sieht die Pläne des Koalitionspartners skeptisch und ist bisher nicht bereit, sich ihnen anzuschließen.
Zuschüsse für die gesetzliche Krankenversicherung sind angedacht
Es scheint für Olaf Scholz ein besonders wichtiges Projekt zu sein, die Mitte der Gesellschaft zu stärken und dabei insbesondere diejenigen nicht außen vor zu lassen, die sich auch aufgrund der finanziellen Belastungen ausgegrenzt und in die Ecke gedrängt fühlen. Daher stellen die Sozialdemokraten in Aussicht, dass die Beiträge der GKV bezuschusst werden könnten. Inwieweit sich dies bei den knappen Etats umsetzen lässt, wird abzuwarten sein. Sollte die Bezuschussung jedoch umgesetzt werden, sehen die privaten Krankenversicherungen sich mit einem Wettbewerbsnachteil konfrontiert. Verbunden mit einer Wechseloption für Beamte könnte es zum Ansturm auf die gesetzlichen Kassen kommen.
Entsteht in Zukunft die Win-Win-Situation für Beamte
Das Argument, warum es für Beamte nur bei der Aufgabe des Beamtenstatus´ möglich war, zurück in die GKV zu wechseln, war häufig wie folgt ausformuliert: Wer in jungen Jahren in der PKV spart und die Vorteile nutzt, der kann nicht in späteren Jahren Selbiges in der gesetzlichen Krankenversicherung tun. Je nach dem wie die genaue Ausgestaltung der Wechselmöglichkeit am Ende aussehen wird, könnte diese Win-Win-Situation für das Beamtentum in Zukunft jedoch tatsächlich offen stehen und sicher auch genutzt werden.